Mein erstes Mal 2014 von Saint Jean Pied de Port nach Santiago de Compostela kurz nach LEON .
Ein viertes Mal möchte ich nun den Camino France laufen und dabei meine beiden Pilgeruhren FINISTERRE und SANTIAGO Kathedrale vorstellen. Zudem auch meine anderen Modelle, die alle die Namen der Städte und Dörfer auf den Jakobswegen tragen.
ARLY Watch since1947 Model FINISTERRE Dreizeigeruhr Adolph Schild AS 2060
ARLY Watch since1947 Model SANTIAGO Kathedrale Einzeigeruhr Adolph Schild AS 2060
Diesmal möchte ich ein wenig weiterlaufen, dh. einen Teil vom Camino Via Lemonvicensis ab Bazas südlich von Bordeaux beginnen. Geplanter Start 24. März 2022.
Anschließend von Saint Jean Pied de Port nach Santiago weiter nach Finisterre/ Muxia und zum Schluss nach Porto. Wie es dann wirklich kommen wird, weiss keiner genau. So Gott will klappt es.
Dienstag, 15. März.
Es regnet seit gestern und es ist kalt. In den nächsten Tagen sollte es losgehen aber heute liege ich mit Kopfschmerzen Gliederschmerzen und anderen Beschwerden im Bett. Es ist eine Tragödie kurz vor dem Start. Ist es die Aufregung oder ist es doch ein Virus, den ich mir eingefangen habe? Ich muss langsam machen, habe etwas Angst nicht loszukommen andererseits habe ich ja Zeit, aber wie immer im Leben möchte man los. Ja ich werde ruhen, abwarten und Tee trinken, mich in Geduld üben meine ganz " große Stärke".
Donnerstag, 17. März
Es geht wieder aufwärts, der Zenit scheint überschritten zu sein. Ein Lichtlein am Ende des Tunnels ist zum Greifen nahe. Die Hoffnung nun doch noch, wie geplant starten zu können, macht mir wieder Mut.
Mittwoch, 23.März
In 3 Tagen 1.380km Richtung Bordeaux gefahren. In Arcachon einem beschaulichen mondänen Städtchen am Atlantik, fuhr ich weiter zu den Dune de Pyla. Meeresrauschen am Tag und in der Nacht, bevor es morgen mit dem Pilgern los geht. Der Hymer bleibt in Bordeaux am Flughafen und wartet bis er wieder zum Einsatz kommt.
O
Notre Dame Arcachon
Dyne de Pyla
1. Tag Donnerstag 24. März
Abschied von meinem Wegbegleiter, bis bald sage ich.
Nun geht es mit dem Zug von Bordeaux nach Langon und von dort zu unserem Start Bazas.
Etwas langwierig, aber bald geschafft.
Kirche Langon
Nach einer kurzen Stadtbesichtigung und der Kathedrale ging es um 16.10 Uhr los.
Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Nach Captieux sind es nicht wie angegeben 7,1km sondern angeschrieben 15,9km. Also los geht es...
in 4 Std. die Piste abgerannt, die Füsse brannten, der Körper am Ende. Schon am ersten Tag?! Es kam noch schlimmer. In Captieux angekommen, keine Herberge, das einzige Hotel auch zu. Nur eine private Behausung.
Die Zimmer waren belegt, das Sofa frei. Mal sehen ob ich morgen rauskomme.
2. Tag Freitag, 25. März
Nachtsüber gefroren und unruhig geschlafen. Auf nach Roquefort. Äwieder eine optisvh endlos lange Strecke. Wie die Mesata auf dem Camino france nur mit Bäumen. 32km kein Haus, kein Cafe, nichts zu essen oder zu trinken. Das Wetter ist phantastisch 12 Grad leicht bewölkt/ sonnig. Die Füsse brennen schon nach 7km...ich bin kaputt, der Weg ist endlos.
Weg..2.nur 1000km zu Santiago 3 Prozessionsspinner 4 Roquefort 5 Herberg
PLötzlich zeigen sich je eine Blase unterhalb des Fusses direkt am Ballen. Hatte ich noch nie...der erste Tag rächt sich.
Abends noch Essen mit Pilgern und eine Medizin zu mir nehmen.
Rotwein das einzige was mir schon immer half.
3. Tag Samstag, 26.März
Die Nacht war eisig kalt. In dem ca. 15qm standen 4 Betten die sofort belegt waren, Gott sei Fank kein Schnarcher. Um 6.30 Uhr ging es weiter Richtung Bougue, 19,5km das wird reichen.
Es ging erstaunlich gut trotz der beiden Blasen. So habe ich eine Drainage mit einem Faden durch die Blasen gelegt. Pflaster drauf, getaped fertig. Nun kann die Blase austrocknen.
Jetzt kommt etwas anderes hinzu, der Husten wird schlimmer, Schweißausbrüche kommen.
Dennoch komme ich um 12.30 Uhr in Bougue an. Ein Dorf, fast keiner da, so entscheide ich doch noch die 9,2km nach einem Cafe, nach Mont-de-Marsan zu laufen. Wieder erst nach 21km das erste Cafe.
Um 14 45 Uhr bin ich da, nehme die erste Herberge. Refuge des Amis de Saint Jaques. Sauber ordentlich sauber.
Ich gehe essen in die Stadt und geniesse, sofern es möglich ist die herrliche Stimmung.
Hustensaft, Paracetamol habe ich mir besorgt.
Hoffe es wird endlich besser und ich kann den Weg mehr genießen.
Werde bald schlafen gehen.
4. Tag Sonntag, 27.März
Habe gut geschlafen und habe es ruhig angehen lassen.
Mit neuer Zeit bin ich 9.30 Uhr gestartet. Es fällt mir nicht leicht.
Raus aus der Stadt an der Hauptstrasse.
Dan geht es endlich auf Waldwege..wieder Strassen und wieder Walswege im Wechsel. Ich schlafe eine Stunde, bin komplett weg und träume schön.Als ich aufwache wusste ich erst gar nicht, wo ich bin.
Trotzdem es nur 20 km sind, kommt es mir vor wie 30km.
Endlich komme ich in Stadtnähe und zu Gironde. Ein imposanter letzter Weg bevor es steil 2,8km noch zur Altstadt geht.
Endlich im Kloster angekommen, werde ich von einem Holländer freundlich empfangen.
Er zeigt mir das Bett Dusche und erklärt mir die kommenden Wege.
Die Füsse schmerzen noch immer, was mir etwas Angst macht.
Eigentlich wollte ich den Weg zusätzlich laufen, um fit für den Camino France zu sein, das Gegenteil ist der Fall.
Aber wie immer hat alles seinen Sinn. Man wird sehen, wie es weiter geht.
Montag, 28. März 15km
auch heute muss ich es langsam angehen lassen. Gestern 1 Ibu mit Medzin= Rotwein vor dem Schlafen eingenommen.
Erstaunlich gut geschlafen ging es um 9 30 Ihr erst los. Nur 15km sollten es werden. Über Audignon nach Hagetmau.
Es war wieder alles dabei, nur wurde die Strecke anspruchsvoller, d.h. es nun nun kurz steil (200m)auch mal nach oben. Was sich noch ändert sind die Häuser, gepflegter größer und schöner werden sie jetzt teilweise.
Auch heute komme ich schweißgebadet unter Schmerzen am Refugium an. Die Blasen sind weg, dafür schmerzt der Fußrücken fürchterlich, das hatte ich noch nie.
Wie immer eine Tel. Nr. Englisch? ...
You have to come to the swimming pool for paying!
Was? Swimmingpool? Sie meinte die Scheimmhalle am anderen Ende der Stadt😣 das tut gut unter Schmerzen nochmal 1,6km für Bezahlen.
Bin genervt, denke an Abbruch. Das braucht man alles nicht.
Was ist nur los mit meinem Körper? Das macht müde, fast depressiv. Man muss es akzeptieren, werde einfach älter. Beschwerden hatte ich imner, aber am nächsten Tag waren diese vorbei. Jetzt kommt eins zu anderen...
Neuland. Das verführerische ist der nahestehende Hymer. Einsteigen und ans Meer.
Französiches Essen, das erste Restaurant, das solch' ein Essen macht. Sonst nur Pizza und Burger, schrecklich. Plötzlich kommt Tom, der Franzose , den ich anfangs getroffen habe.
5. Tag Dienstag, 29.März
Heute ging wieder weiter über Beyries nach Orthez. Man merkt mit jedem Schritt, das man in die in die Pyrenäen hinein läuft.
Das Wetter zieht sich zu, für die nächsten Tage ist Dauerregen angesagt.
Neben dem Fuss meldet sich nun auch das Knie und die Wade abwechselnd. Mit dem Poncho muss man laufen, denn wenn der Rucksack einmal nass ist, dauert es lange ihn und die Sachen wieder trocken zu bekommen.
Die Strecke wird immer anspruchsvoller und so kommen immer mehr Steigungen und Gefälle.
Besonders der Fuss glüht und tut höllisch weh. Das macht keinen Spass hier humpelnd einzulaufen.
Hotel de la Lune heißt die Herberge. Ein altes Gemäuer in einem Turm.
Dusche mich nun ertmal kalt ab und ruhe. Hoffe, dass es morgen besser wird.
6. Tag Dienstag, 29. März
Die Intension sich auf dem Weg nach Saint Jean Pied de Port einzulaufen ist nun nicht aufgegangen.
Nun liege ich mit geschwollenem Fuss in der Herberge und mache mir einen Quarkwickel
Das erste Mal auf meinen vielen Pilgerwegen, dass ich einen Tag nicht gehe. Eine ganz neue Erfahrung, die es erstmal gilt zu verarbeiten.
Mein Plan ist nun heute hier zu bleiben und morgen mit Bus und Bahn nach Saint Jean Pied de Port zu fahren und dort ebenfalls 2 Tage zu ruhen, bevor es über die Pyrenäen geht. Ob das reichen wird, dann wieder eine solche Strecke zu laufen, wird sich zeigen. Im schlimmsten Fall muss ich abbrechen. Dennoch gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass der Camino France mir zu neuen Kräften verhilft.
7. Tag Mittwoch 30. März
Pilger Tom verabschiedet sich früh und schreibt noch einen Brief auf französisch an die Putzfrau, dass ich dort bleiben und ruhen kann. Es regnet tagsüber und der Tag wenig enden ich liege nur herum das erste mal ab an meinem Pilgerweg. Ich trinke mindestens drei Liter Wasser am Tag nehme eine Ibuprofen und hoffe und dass es besser wird. Tagsüber laufe ich zu der Bushaltestelle von der ich morgen früh um 8:05 nach Saint Jean Pied de Port fahren werde . Um 18:30 Uhr geht die Tür auf und siehe da, es kommt die Pilgerin Helma mit einem Freund. Nun wird es natürlich dadurch etwas unruhiger aber es ist eine gute Ablenkung. Eric kocht für uns alle und währenddessen gesellt sich noch ein Holländer dazu also sind wir zu viert in der kleinen Herberge in der es nur sechs Betten gibt. Der eine Holländer schläft bei mir und der andere bei Helena. Nun zeigt, was noch zu einem weiterem Problem werden kann Erik der bei mir schläft schnarcht die ganze Nacht ich wecke ihn mehrmals nachts , denn es ist nicht mehr auszuhalten. Ich denke an meine früheren Pilgerwege, ndem ein Ire zu mir sagte: he is an animal kill him!
8.Tag Donnerstag 31. März
Nach einer unruhigen Nacht ging es endlich früh los es regnete und so machte ich mich auf dass ich pünktlich um 8:15 Uhr Bus Richtung Saint Jean Pied Port bekomme.
Immer wieder zweifele ich, ob es richtig ist weiterzumachen. Ich muss einmal umsteigen aber um 10:07 Uhr erreiche ich das Ziel. Ich freue mich hier zu sein, ist es etwas Vertrautes. Man merkt den Einfluss des französischen Pilgerweges, dem Camino france ich gehe ins Pilgerbüro, dass mir einen Stempel gibt. Den Rucksack stelle ich schon mal in meiner Unterkunft und warte bis das Zimmer fertig ist. Derweil trinke ich einen Kaffee. Endlich kann ich aufs Zimmer und ruhen ein sehr schönes Zimmer diesmal ein Einzelzimmer für zumindestens zwei Tage um mich schon auf meinen amino vorzubereiten
Es tut mir jetzt schon gut hier zu sein. Zuversicht macht sich breit die Wetteraussichten sind aber nicht so gut die nächsten drei Tage soll es sogar schneien.
Zum Abendessen tauchte Tom plötzlich auf und eine Pilgerin aus Dänemark, die 2 Monate pilgern wird. Sie hat alle Herbergen, Essen, Rucksacktransporte, sowie Anreise vorab für 5.500,--€ pauschal gebucht. So läuft jeder seinen eigenen Camino. Die Stadt ist voller Menschen aus der ganzen Welt.
9.Tag Freitag 1.April 1,5km
Der Tag passt 1. April es ist wie Weihnachten, schaut man früh aus dem Fenster. Ca. 100 Pilger machen sich heute auf den Weg um die erste Etappe über die Pyränen anzugreifen.
Ich leider nicht, muss immer noch pausieren und wenn ich an gestern Abend denke, als der Fuss wieder heiss wurde, ist die Angst aufgeben zu müssen plötzlich wieder da. Also frühstücke ich erstmal hier in Ruhe
D.h. heute wieder liegen, kurz zum einkaufen 1km und dann zum Essen 500m. das war's. Zum Glück habe ich solch' ein schönes Zimmer.
Aber wie es im Leben immer so ist, ist das Paradies auch nicht das glückselig machende auf Dauer.
Eine Entscheidung muss her.
Auf dem Pass liegen 30cm Schnee, das kommt mir aus meinen letzten Wegen bekannt vor.
So werde ich, oder sogar trotz derWidrigkeiten morgen losziehen. Das Wetter wird mich ablenken. Lieber eine Entscheidung treffen als nichts zu tun.Ob sie im Nachhinein richtig war, wird sich herausstellen.
So gehe ich heute zum Essen und schnell wieder ins Bett.
10.Tag Samstag 2. April
Nach einem guten Abendessen ging ich motiviert wieder auf's Zimmer um weiter zu ruhen. Alles schien so in Ordnung zu sein und so freute ich mich schon auf den morgigen Start.
Als ich aber früh aufwachte, machte sich mein Fuss wieder bemerkbar. Ich überlegte lange und spielte einige Möglichkeiten durch, was wäre wenn. Nun bin ich zum Entschluss gekommen, nicht weiter zu machen, denn ich will nicht die Strecke mit Bus oder Taxi bewältigen. Ich bin ein Pilger der, wie schon die anderen Male, alles zu Fuss läuft. Wenn eine Entzündung bereits in den ersten Tagen entsteht wird man diese meist so schnell nicht mehr los. Wie sagte mir ein erfahrener Pilger: mit 20 dauert es 3 Tage in unserem Alter 3 Wochen. So verabschiede ich mich diesmal mit Dankbarkeit für ein paar schöne Tage und mit Respekt vor diesem Weg. Weiss ich nun um so mehr, was für eine Leistung die anderen Male waren. Wie ich immer sage, so ein Weg ist einfach nicht planbar, wie unser Leben auch. Es geht nun wieder nach Hause, um die Wunden zu versorgen und vielleicht bald wieder einmal neu starten zu können. Buen Camino all denen die diese Wege laufen.
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